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3. April 2021
Lesegottesdienst zum Osterfest 2021
Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Ps124,8
Karfreitag haben wir uns an das Leiden Jesu und an seinen Tod am Kreuz erinnert. Doch die Nacht der Trauer und des Todes ist vorbei. Der Ostermorgen ist gekommen. Das Grab ist leer. Jesus ist auferstanden. Er lebt und begegnet uns bis heute.
Das Licht des neuen Lebens leuchtet auf und gibt uns neue Hoffnung. Die Osterkerze macht das für uns sichtbar.
Und so grüßen wir uns dreifach mit dem Ostergruß der ersten Christen:
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Und nun lasst uns das Osterfest feiern. Der Tod ist besiegt. Gott schenkt neues Leben. Diese Botschaft brauchen wir gerade in diesen Zeiten der Bedrohung und Beschränkung des Lebens.
Psalmgebet nach Psalm 107
Großes hat Gott an uns getan. Halleluja
Danket dem Herrn, denn er ist gütig. Seine Zuneigung zu uns Menschen hat kein Ende. Wer in Bedrängnis zu ihm ruft, den erhört er. Aus Angst führt er heraus, Dunkelheit und Finsternis macht er hell.
Großes hat Gott an uns getan. Halleluja
Danket dem Herrn, denn er ist gütig. Seine Zuneigung zu uns Menschen hat kein Ende. Er steht auf gegen alles, was das Leben bedroht. Er erbarmt sich der Armen. Er hört ihr Rufen, er sieht ihre Not.
Großes hat Gott an uns getan. Halleluja
Danket dem Herrn, denn er ist gütig. Seine Zuneigung zu uns Menschen hat kein Ende. Seine Liebe überwindet alle Grenzen. Er befreit aus den Fesseln des Todes, er erweckt zu neuem Leben.
Großes hat Gott an uns getan. Halleluja
Danket dem Herrn, denn er ist gütig. Seine Zuneigung zu uns Menschen hat kein Ende. So hat er es getan seit dem Anfang seiner Schöpfung. So hat er an Jesus gehandelt, den er auferweckt hat. So handelt er auch an uns heute und immer wieder.
Großes hat Gott an uns getan. Halleluja
Lied EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein
1) Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit,
denn unser Heil hat Gott bereit‘.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
2) Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist;
ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
3) Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt
und uns erlöst vom ewgen Tod.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Evangelium Markus 16,1-8
1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.
2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.
3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?
4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.
5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich.
6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
Predigt Teil 1
Liebe Gemeinde, in der 1. Klasse hatte ich einen Banknachbarn. Moritz hieß er. Eines Morgens kam er weinend in die erste Stunde. Die Lehrerin fragte ihn: „Was ist denn los?“ Moritz schluchzte und wir hörten ihn immer wieder nur sagen: „Kohlehaufen, Kohlehaufen“ Nach einer Weile erkannten wir den Grund seiner Fassungslosigkeit.
In der Nacht, als alle schliefen, hatte Moritz Familie Kohlen bekommen. Der Lkw-Fahrer hatte die Kohlen dummerweise als riesigen Kohleberg direkt vor Moritz Haustür abgekippt. Der Kohleberg war so groß, dass keiner mehr weder in das Haus noch aus dem Haus kam. Und Moritz selbst musste an diesem Morgen von seinem Vater aus einem Fenster im Erdgeschoss herausgehoben werden, damit er in die Schule gehen konnte.
„Ob er wohl jemals wieder in sein Haus käme?, das war seine große Sorge. Sie ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Wer würde die vielen Kohlen wegschaffen – und wohin? Später stellte sich auch noch heraus, dass die doppelte Menge Kohlen geliefert worden war, als der je Vater bestellt hatte.
Vielleicht habe ich das erste Mal in meinem Leben an diesem Tag etwas davon mitbekommen, was es bedeutet einen Berg Sorgen zu haben.
Nach der Schule gingen wir mit Moritz nach Hause. Als wir in seine Straße einbogen, war kein Kohlehaufen mehr da. Moritz lief los bis er vor seinem Haus war, hüpfte und rief begeistert: Er ist weg!
Sein Vater und ein anderer Mann standen noch mit Besen Schaufeln im Hauseingang. Der Vater grinste Moritz an und sagte nur: Geschafft! Geschafft mein lieber Moritz. Jetzt brauchst du nicht mehr durchs Fenster. Der Weg ist frei! Und er winkte Moritz ins Haus.
Lied EG 116 Er ist erstanden, Halleluja
1. Er ist erstanden, Halleluja! Freut euch und singet, Halleluja!
Denn unser Heiland hat triumphiert, all‘ seine Feind‘ gefangen er führt.
Refrain:
Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd‘ ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben. Halleluja!
2. Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank;
denn die Gewalt des Tod’s ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört.
3. Der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht! Ihr suchet Jesus, hier ist er nicht.
Sehet, das Grab ist leer, wo er lag: er ist erstanden, wie er gesagt.“
4. Geht und verkündigt, dass Jesus lebt, darüber freu‘ sich alles, was lebt.
Was Gott geboten, ist nun vollbracht: Christ hat das Leben wiedergebracht.“
5. Er ist erstanden, hat uns befreit; dafür sei Dank und Lob allezeit.
Uns kann nicht schaden Sünd‘ oder Tod, Christus versöhnt uns mit unserm Gott.
Predigt Teil 2
Liebe Ostergemeinde, mit dem Tod von Jesus war bei seinen Freunden ein riesiger Berg von Trauer, Schmerz und Sorge gewachsen.
Manche von uns kennen das: Es gibt Streit und plötzlich ist es, als würde ein Berg oder eine Wand zwischen uns Menschen stehen.
Oder es wird jemand schlimm krank oder stirbt gar, den wir sehr lieb aben. Da wird es traurig und dunkel bei uns. Wir haben das Gefühl, als würde ein großer Berg vor uns liegen, über den wir nicht weg kommen, und der die Freude am Leben hemmt. Dann wissen wir nicht weiter.
Manchmal ist es wie bei Moritz, wo plötzlich ein großer Sorgenberg vor der eigenen Lebenstür liegt.
Heute zu Ostern haben wir die Geschichte von der Auferstehung von Jesus gehört. Am Ostermorgen hatten die Frauen, die Jesus lieb hatten, eine große Sorge und fragten sich: Wer räumt uns den Stein von dem Grab weg, in dem Jesus liegt?
Vielleicht merken wir, dass die Frauen dieselben Gedanken hatten wie wir, wenn traurig sind und das Leben schwer ist: Wer räumt uns den Berg weg? Den Angst-Berg; den Streit-Berg, den Sorgen-Berg?
Die Geschichte von Moritz und den vielen Kohlen ist ja gut ausge-gangen. Damals habe ich aber gelernt: Wir Menschen brauchen Hilfe, wenn große Berge vor unserem Leben liegen. Ja, ich brau-che noch eine andere Macht und Kraft, damit die Berge, die mein Leben hemmen, weggeräumt werden. Diese Kraft muss größer sein als meine eigene, größer als jede Menschenkraft.
Jesus wurde von Gott aus dem Tod zum neuen Leben mit der Kraft der Liebe geführt. Jesus ist auferstanden. Der Herr ist auferstan-den. Das ist die großartigste und hoffnungsvollste Geschichte der Menschheit. Das ist Ostern. Amen.
Gebet
Jesus Christus, wir feiern heute, dass du auferstanden bist. Trotzdem gibt es Not und Leid in der Welt. Manche Menschen haben Angst vor Gewalt und Krieg. Sie sind hungrig und durstig. Andere haben zu viel Arbeit oder keine Arbeit mehr.
Wir bitten dich: Hilf diesen Menschen und schenke ihnen andere Menschen, die ihre Not lindern und dafür sorgen, dass es in der Welt gerecht zu geht.
Jesus Christus, du lebst. Du verwandelst unsere Ängste in Mut. Du verwandelst unsere Trauer in Freude. Daran glauben wir. Und doch geschieht es, dass die Hoffnung im Alltag oft untergeht. Menschen vergessen Gott einfach.
Wir bitten dich: Hilf deinen Kirchen und den Menschen in den Gemeinden immer wieder voller Freude von dir, von deinen Wundern und von der Kraft deiner Worte zu erzählen und zu singen.
Jesus Christus, du lebst. Durch die Heilige Taufe sind wir für immer mit dir verbunden. Wir bitten dich: Lass Kinder, Konfirmanden und Jugendliche weiter im Glauben wachsen und lass auch Eltern, Großeltern, Paten, Gemeindeglieder und uns unser Leben immer wieder nach dir ausrichten.
Jesus Christus, du lebst! Halleluja! Du bist allen Menschen nahe, besonders denen die es schwer haben, die die Berge nicht überwinden können. Du bist denen nahe, die krank und einsam sind, die sich verletzt und unverstanden fühlen und die ausgegrenzt und abgelehnt werden,
Wir bitten dich: Sei du bei ihnen und tröste sie. In der Stille nennen wir dir die Namen der Menschen, die uns am Herzen liegen…
Lass ihnen das Osterlicht leuchten.
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
Predigt: Pfarrer Anselm Meyer
Online-Familien-Gottesdienst aus der Matthäuskirche Zwickau-Bockwa am Ostersonntag 4. April 2021 auf der Internetseite: https://www.stadtkirchgemeinde.de
und 11.00 Uhr auf TV Westsachsen.