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Andacht zum Sonntag Lätare


20. März 2020

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Andacht für 22. März 2020 (Sonntag Lätare)
Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 124,8

Lied: Jesu, meine Freude (EG 396)
1) Jesu, meine Freude, / meines Herzens Weide, / Jesu, meine Zier,
ach wie lang, ach lange / ist dem Herzen bange / und verlangt nach dir!
Gottes Lamm, mein Bräutigam, / außer dir soll mir auf Erden / nichts sonst Liebers werden.
2) Unter deinem Schirmen / bin ich vor den Stürmen / aller Feinde frei.
Laß den Satan wettern, / laß die Welt erzittern, / mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, / ob gleich Sund und Hölle schrecken, / Jesus will mich
decken.

Psalm 84
2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth!
3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN;
mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
4 Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –
deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.
5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.
6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!
7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund,
und Frühregen hüllt es in Segen.
8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.
9 HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!
10 Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten!
11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.
Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler.
12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre.
Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.
13 HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

Wochenspruch
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber
erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Joh 12,24

Impuls
Mitten in der Passionszeit ist Lätare (Freuet euch) ein Sonntag der Freude, der Freude an Jesus,
der Freude allem Leiden zum Trotz. Die lebensbedrohlichen Mächte sind ganz real und
bestimmen in vielerlei Weise unseren Alltag. Dem Schlimmen etwas Gutes abgewinnen
können, darin liegt eine gewaltige Kraft. Das Leben siegt über den Tod. Die Osterfreude
scheint schon einmal auf.
Doch noch stecken wir mitten drin. Wir haben Angst. Mit dem Virus geht eine uns unheimliche
Macht um. Krankheit und Tod drohen uns. Und bis jetzt ist noch kein Kraut dagegen
gewachsen. Man kann das Virus mit bloßem Auge nicht sehen, aber in seinen Auswirkungen
sehr wohl spüren. So lange es noch weit weg zu sein scheint, ignorieren manche die Gefahr.
Andere dagegen geraten in Panik. Je näher es uns kommt, umso deutlicher wird uns, dass es
uns alle treffen wird, sei es nun direkt oder indirekt.
Die Börse nimmt mit ihrer Talfahrt die erwarteten Verluste der Wirtschaft vorweg. Manche
freuen sich über die freie Zeit, während andere um ihre Existenz bangen. Mit sozialer Distanz
versuchen wir die Ansteckungsketten zu unterbrechen, damit die Behandlungskapazitäten für
die Erkrankten ausreichen und möglichst vielen so gut wie menschenmöglich geholfen werden
kann. Auch wenn es vielen schwer fällt, wir müssen das Opfer der Isolation bringen und
aushalten, um Lebensopfer zu verringern und so Früchte der Bewahrung hervorzubringen.
Und manche Berufsgruppen müssen gerade jetzt der Gefahr mutig und besonnen
entgegentreten und dabei ein erhöhtes Risiko auf sich nehmen. Wir tun es füreinander.
Hingabe ermöglicht Leben.
Diesen Weg ist schon Jesus gegangen. Und am Ende stand nach allem Leid das Leben. Wir sind
von ihm gerufen, ihm nachzufolgen. Mitten im Unglück sehen wir mit den Augen des Glaubens
am Ende das Leben. Wir wissen Jesus an unserer Seite. Das ist unser Trost und unsere Freude,
alle Widrigkeiten zum Trotz.

Fürbittengebet
Jesu, meine Freude. Wir singen es. Allein und mit schwacher Stimme – und sind nicht allein.
Wir singen es. Getrennt von unseren Freundinnen und Freunden – und sind nicht allein.
Erbarme dich.
Jesu, meine Freude. Wir singen es bangen Herzens, in Sorge um die Kranken – und sie sind
nicht allein. Wir singen es bangen Herzens, in Trauer um geliebte Menschen – und sind nicht
allein. Erbarme dich.
Jesus, meine Freude. Wir singen es unter deinen Schirmen. Wir singen es und bitten um
Schutz und Schirm für alle die pflegen, die forschen, die retten. Wir singen es und bitten um
Frieden in unserem Land, bei unseren Nachbarn in Syrien. Erbarme dich.
Jesus, meine Freude. Allein und in dir verbunden singen wir. Wir singen und loben dich. Wir
singen und beten mit unseren Freundinnen und Freunden. Wir singen und hoffen für alle,
um die wir Angst haben, Dir vertrauen wir uns an, heute, morgen und jeden neuen Tag.

Vater unser
im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Der Herr segne dich und behüte dich,
deinen Leib und deine Seele.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
in Liebe und Güte kannst du leben.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Gott wird dich nicht aus seiner Hand gleiten lassen
Tag und Nacht, in Zeit und Ewigkeit. Amen.

Pfarrer Andreas Marosi
Quelle Fürbittengebet: https://www.velkd.de/gottesdienst/wochengebet.php