Nachrichten

Andacht für Sonntag Quasimodogeniti, 19. April 2020


16. April 2020

Bitte nutzen Sie unser Angebot zur Andacht zu Hause. Sie dürfen diese Andachten zu Hause feiern, auch kopieren, verschenken, weiterverbreiten!

 

Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 124,8

 

Lied EG 117: Der schöne Ostertag

 

  1. Der schöne Ostertag! Ihr Menschen, kommt ins Helle! Christ, der begraben lag, brach heut aus seiner Zelle. Wär vorm Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden, so glaubten wir umsonst. Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.
  2. Was euch auch niederwirft, Schuld, Krankheit, Flut und Beben – er, den ihr lieben dürft, trug euer Kreuz ins Leben. Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden, so kämpften wir umsonst. Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.

Eine Version zum Mitsingen finden Sie auf dem youtube-Kanal der Kirchgemeinde Glauchau hier: https://youtu.be/hUMJBz49fto

 

Psalm 116,1-9.13

Das ist mir lieb, dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Denn er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.

Aber ich rief an den Namen des HERRN: Ach, HERR, errette mich!

Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.

Der HERR behütet die Unmündigen; wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.

Ich will den Kelch des Heils erheben und des HERRN Namen anrufen.

 

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar,

und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

 

Wochenspruch für die Woche nach dem Sonntag Quasimodogeniti:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.                                                                       1. Petrus 1,3

 

Impuls

Möchten Sie noch einmal Kind sein? Umsorgt zu werden, Menschen um sich zu haben, von denen Sie genau wissen und das Tag für Tag erleben: Sie sind für mich da. Liebevoll begleiten sie mich auf meinem Weg hinein ins Leben. Ihre Entscheidungen sind gut für mich. Ihnen vertraue ich mich bedingungslos an.

Urvertrauen – gerade in den ersten Lebensmonaten ist das etwas ungemein Wichtiges. Entscheidende Weichen werden damit für das ganze Leben gestellt. Kinder erwerben gerade in dieser frühen Phase des Lebens die Fähigkeit, mit Gefühlen umzugehen, sie zu zeigen. Ebenso wird durch dieses Urvertrauen der Grundstein gelegt, um mit einem gesunden Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein durchs Leben zu gehen und dabei mit Zuversicht sich den Herausforderungen zu stellen.

Unsere Väter und Mütter im Glauben haben dies aufgenommen, als sie dem ersten Sonntag nach Ostern diesen besonderen lateinischen Namen gegeben haben, der für mich der schönste im ganzen Kirchenjahr ist: Quasimodogeniti. Wie die neugeborenen Kindlein.

Nun stimmt dieser Sonntag nicht zu allererst ein Loblied auf Familie und eine schöne Kindheit an. Vielmehr ist dieser Sonntag von Ostern her bestimmt. „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“

Dieser Vers steht als Wochenspruch über diesem Sonntag und der kommenden Woche. Weil Jesus Christus auferstanden ist und so einen Weg durch Leid, Einsamkeit, Schmerz und Tod hindurch zu einem neuen Leben eröffnet hat, deshalb können wir, egal wie alt wir sind, wie neugeborene Kinder leben – voller Vertrauen und mit Zuversicht.

Das ist die Erfahrung, die Menschen zu allen Zeiten gemacht haben: Der Auferstandene nimmt uns schon heute und hier in seine Arme, wenn wir glücklich sind, aber auch wenn wir traurig sind, wenn wir von Fragen und Sorgen umgetrieben werden, aber auch, wenn wir fröhlich losgehen und zu neuen Zielen aufbrechen. Er trocknet unsere Tränen und tröstet uns, aber er freut sich auch, wenn uns Dinge gelingen und wir Ziele erreichen.

Das gilt, egal was geschieht. Das stiftet Vertrauen, auch in diesen Tagen, in denen unser Leben so anders geworden ist als jemals erwartet.

Solches Vertrauen schenkt uns Hoffnung, um uns, trotz aller Einschränkungen und Gefahr durch das Coronavirus, den alltäglichen Herausforderungen zu stellen, sie anzunehmen, zu gestalten, aber sie auch manchmal nur auszuhalten – ohne Angst, aber mit Geduld und Hoffnung.

Der Auferstandene ist für mich da. Er begleitet mich liebevoll auf meinem Weg durchs Leben und hinein ins Leben. Er trägt mich. Ihm vertraue ich, voller Hoffnung – wie ein neugeborenes Kindlein.

 

Fürbittengebet

Auferstandener Christus, wir danken dir, dass du dich uns zuwendest. Dir vertrauen wir, in den schönen Stunden unseres Lebens, aber auch in den dunklen.

Wir bitten dich: Schenke uns die Gewissheit, dass wir von deiner Hand geführt und gehalten sind auf dem Weg zum Leben.

Lass uns in allen Fragen und Sorgen, die uns umtreiben, deine Gegenwart suchen und finden, damit wir gestärkt von dir, uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen und sie mit Geduld tragen und voller Hoffnung gestalten.

Wir bitten dich für diejenigen, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft: Leite sie in ihren Entscheidungen, damit Leben geschützt, bewahrt und gefördert wird.

Wir bitten dich für die Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte in Krankenhäusern und Heimen, für die Helfenden und Forschenden: Schenke du Weisheit, Kraft und Besonnenheit.

Erfülle uns und deine Welt mit deinem Frieden.

(Raum für eigene Worte des Gebetes…)

Alles was wir sind und haben, alles was du in uns beginnst und vollendest, alles, was wir von dir empfangen und unter deinem Schutz behalten dürfen, befehlen wir deiner Gnade an. Dir sei Ehre, Preis und Anbetung in Ewigkeit.

 

Vater unser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

 

Pfr. Matthias Große, Glauchau

 

Foto von Michal Jarmoluk auf Pixabay