Andacht für Mittwoch, den 29. April 2020
28. April 2020
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Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 124,8
Lied: Er ist erstanden, Halleluja! EG 116
1) Er ist erstanden, Halleluja! / Freut euch und singet, Halleluja! / Denn unser Heiland hat triumphiert, / all seine Feind gefangen er führt.
Laßt uns lobsingen vor unserem Gott, / der uns erlöst hat vom ewigen Tod. / Sünd ist vergeben, Halleluja! / Jesus bringt Leben, Halleluja!
2) Er war begraben drei Tage lang. / Ihm sei auf ewig Lob, Preis und dank; / denn die Gewalt des Tods ist zerstört; / selig ist, wer zu Jesus gehört.
Laßt uns lobsingen vor unserem Gott, / der uns erlöst hat vom ewigen Tod. / Sünd ist vergeben, Halleluja! / Jesus bringt Leben, Halleluja! Amen
Psalm 73,23-26.28//EG 733
Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte
Und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn,
daß ich verkündige all dein Tun.
Jahreslosung
Mk. 9,24b: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“
Auslegung
Geht es Ihnen auch so, daß Sie nicht mehr wissen, wem in dieser besonderen Situation zu trauen ist? Wer stellt die Lage realistisch dar, wer hat lösungsorientierte Ideen, wer übertreibt und vertritt nur eigene Interessen? Die mühsam ausgehandelten Kompromisse gehen den einen nicht weit genug und den anderen zu weit. Wem sollen wir glauben? Ist alles nur hochgespielt und eigentlich nur halb so schlimm? Stecken Verschwörungen dahinter? Für völlig widersprüchliche Meinungen gibt es Argumente und zumindest mir fehlt das Wissen und die Ausbildung, verläßlich entscheiden zu können, welchen Argumenten ich folge und welche mich nicht überzeugen. Und schnell liegt dann auch die Frage auf der Hand, ob ich mich an die vorgegebenen Verbote und Gebote halte oder ob ich aus der Überzeugung heraus, selbst entscheiden zu können, was richtig und was falsch ist, einfach tue und lasse, was ich will. Diese äußere Zwiespältigkeit trifft auf eine innere bei mir, die gottlob auch schon die Menschen in biblischen Zeiten kannten.
Die Jahreslosung, die uns durch dieses denkwürdige Jahr begleitet, steht im 9. Kapitel des Markusevangeliums: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben (Mk 9,24)“. Mit diesen verzweifelten Worten wendet sich der Vater eines kranken Kindes an Jesus um Hilfe für dieses Kind, vielleicht auch um Hilfe für sich selbst. Dieses Hin- und Hergerissen Sein kenne ich gut, von mir und von anderen – irgendwie bin ich schon überzeugt, daß da eine überirdische Macht ist, aber ob ich der vertrauen kann? Letztlich kämpfen an vielen Stellen des Lebens Vertrauen und Zweifel in uns. Und welcher der beiden sich durchsetzen kann, hängt auch viel mit den Erfahrungen zusammen, die wir im Laufe der Zeit eingesammelt haben: Gab es hilfreiche Hände, die mir geholfen und die Hoffnung gestärkt haben oder haben finstere Täler oder Enttäuschungen in meinem Leben eher dafür gesorgt, daß ich an Beziehungen und an mir selbst zweifele?
Das Neue Testament erzählt von Jesus von Nazareth als einem Menschen, der eine ungewöhnlich enge und tiefe Beziehung zu Gott hatte. Diese enge Bindung gab ihm Sicherheit und Klarheit und die Fähigkeit, anderen Menschen zu helfen. Jesu Vertrauen in Gott war so stark, daß menschliche Anfeindung ihn letztlich nicht vernichten konnte.
In den dunkelsten Zeiten meines eigenen Lebens habe ich gebetet: Lieber Gott, laß mich nicht verbittern. Und so ist diese Bitte der Jahreslosung für mich immer wieder die Einladung, nicht aufzugeben, sondern um meinen Glauben zu ringen, auch wenn die derzeitige Situation gerade nur schwer zu ertragen ist, damit letztlich nicht die Einsamkeit und Lebensstarre siegen kann, sondern das Leben. Amen
Fürbittengebet
Barmherziger Gott, stärke Du unsere Hoffnung darauf, daß Du diese Welt nicht aus Deiner Hand fallen läßt. Schenke uns Fantasie und Mut, uns dafür einzusetzen, daß sie besser geschützt wird als bisher. Unterstütze unser Ringen um tragfähige Konfliktlösungen.
Jesus Christus, stärke Du unseren Glauben und tröste diejenigen, traurig sind, weil Beziehungen zerbrochen sind oder weil Enttäuschungen ihnen den Lebensmut rauben. Erwecke den Benachteiligten immer wieder Stimmen, die für sie eintreten.
Heiliger Geist, stärke Du unsere Liebe. Sei du unsere Kraft, wenn Deine Kirche kleiner und unbedeutender wird. Hilf unserem neuen Landesbischof Tobias Bilz, die unterschiedlichen Frömmigkeitsströmungen in unserer Landeskirche nicht nur auszuhalten, sondern auszugleichen.
Vater unser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Der Segen Gottes, der den Erdkreis geschaffen hat,
der Segen des Kindes, das in uns neue Hoffnung weckt,
der Segen des Heiligen Geistes, der uns auf neue Wege führt,
sei mit uns allen, jetzt und immerdar. Amen
Pfarrerin Maria Bartels, Langenweißbach
Foto: © Sr. Angelika Janosch, Tansania, Afrika