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Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Ps124,8

Lied

Der Herr ist mein getreuer Hirt EG 274
1) Der Herr ist mein getreuer Hirt, dem ich mich ganz vertraue; zur Weid er mich, sein Schäflein, führt auf schöner, grüner Aue; zum frischen Wasser leit er mich, mein Seel zu laben kräftiglich durch’s selge Wort der Gnaden.
2) Er führet mich auf rechter Bahn von seines Namens wegen; obgleich viel Trübsal geht heran auf finstern Todesstegen, so grauet mir doch nicht dafür, mein treuer Hirt ist stets bei mir, sein Steck’n und Stab mich trösten.
3) Ein Tisch zum Trost er mir bereit, sollt’s auch die Feind‘ verdrießen, schenkt mir voll ein, lässt Öl der Freud sich auf mein Haupt ergießen; sein Güte und Barmherzigkeit werden mir folgen allezeit, in seinem Haus ich bleibe.

Psalm 23
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Ehre sei dem Vater…

Wochenspruch
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10)

Andacht
„Denn du bist bei mir.“ Dieser kleine Vers aus dem Psalm 23 war der Überlieferung nach für den großen Philosophen Immanuel Kant am Ende seines Lebens viel trostreicher als all die vielen klugen Bücher, die er gelesen hat. Auch heute im Angesicht der weltweiten Krise um das Covid19-Virus scheinen die zum Teil gegensätzlichen Expertenmeinungen für viele Menschen wenig hilfreich zu sein.
Woran kann ich mich halten? So die bange Frage vieler auf der Suche nach Zuspruch in dieser Zeit der Ungewissheit. Gerade in Krisen spürt man wohl sehr viel deutlicher, was wirklich trägt im Leben und worauf man sich verlassen kann. Deshalb ist das biblische Bild des guten Hirten, wie wir es aus dem Psalm 23 kennen und auf das Jesus sich im Johannes-Evangelium bezieht, eines der schönsten Beschreibungen, wie Gott für uns sein möchte. Wenn wir mit unserem Wissen am
Ende sind, weiß hier der Hirte uns sogar im Angesicht der Feinde einen Tisch zu decken und uns mit Öl zu salben.
Der Glauben kann zwar nicht auf alles eine Antwort geben, weiß aber darum, dass es diesen guten Hirten gibt, der über unserer eigenen Ratlosigkeit steht und der diese Welt und mich in seinen Händen hält. „Denn du bist bei mir.“ ist die Hoffnung, die über allem steht, was uns in dieser Zeit Angst macht und bedroht.
Der Sonntag heißt nach dieser Barmherzigkeit Gottes: Misericordias Domini (nach Ps 33,5). Das lateinische Wort verbindet dabei das Wort – Misere – mit Cor – das Herz. Ja, der gute Hirte hat ein Herz für unsere Miseren, für unser Leid, unseren Schmerz. Mit ganzem Herzen möchte er bei uns sein. Zu ihm müssen wir keine „social distancing“ halten. In Christus hat er selbst Leiden und Tod auf sich genommen, um uns zu erlösen. Seine Auferstehung ist der Sieg über alle Mächte, die uns von seiner Liebe trennen möchten. Der gute Hirte ist an unserer Seite: „Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20b)

Fürbittengebet
Herr, wir bitten Dich, stärke deine Kirche und alle Christen in diesen Tagen mit einem fröhlichem Zeugnis der Osterbotschaft!
Gib uns die Kraft auch unter den momentanen Bedingungen der Einschränkungen bei Gottesdiensten und Gemeindearbeit nach Möglichkeiten der Verkündigung in Worten und Taten zu suchen!
Segne unseren neuen Landesbischof, Tobias Bilz, der am 25.April in sein Amt für unsere Kirche eingeführt wird! Sei bei allen, die in der Kirchenleitung, der Synode und im Ephorenamt wirken und erfülle sie mit deinem heiligen Geist und Weisheit!
Sei bei den Menschen, die in Angst und Sorge sind, sei bei den Kranken und Sterbenden, bei ihren Familien! Lass sie deine Nähe spüren!
Hilf uns, dir als dem guten Hirten zu vertrauen und öffne unsere Herzen neu für deine Botschaft der Barmherzigkeit!
Wandle durch dein Wort unseren Kleinglauben und gibt uns die Gewissheit, dass nichts uns von deiner Liebe trennen kann. Amen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Pfarrer Ferry Suárez, Crimmitschau

 

Foto: Johanneskirche, Crimmitschau