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Andacht für 27.12.2020 (Sonntag nach dem Christfest)


27. Dezember 2020

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Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 124,8

Lied EG 36 Fröhlich soll mein Herze springen

1. Fröhlich soll mein Herze springen

dieser Zeit, da vor Freud alle Engel singen.

Hört, hört, wie mit vollen Chören

alle Luft laute ruft: Christus ist geboren!

10. Süßes Heil, laß dich umfangen,

laß mich dir, meine Zier, unverrückt anhangen.

Du bist meines Lebens Leben;

nun kann ich mich durch dich wohl zufrieden geben.

12. Ich will dich mit Fleiß bewahren;

ich will dir leben hier, dir will ich hinfahren;

mit dir will ich endlich schweben

voller Freud ohne Zeit dort im andern Leben.

Text: Paul Gerhardt 1653, Melodie: Johann Crüger 1653

Psalmgebet (Psalm 71)

1 HERR, ich traue auf dich,

lass mich nimmermehr zuschanden werden.

2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir heraus,

neige deine Ohren zu mir und hilf mir!

3 Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, /

der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

12 Gott, sei nicht ferne von mir;

mein Gott, eile, mir zu helfen!

14 Ich aber will immer harren

und mehren all deinen Ruhm.

15 Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit,

täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann.

16 Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN;

ich preise deine Gerechtigkeit allein.

17 Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt,

und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.

18 Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter,

wenn ich grau werde,

bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern

und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium bei Lukas im 2. Kapitel

22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen,

23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2. Mose 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«,

24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3. Mose 12,6-8).

25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.

26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.

27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,

28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;

30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,

32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.

33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.

34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird –

35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.

36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt

37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.

38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth.

40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.

Impuls

Am achten Tage seines Lebens wird Jesus von seinen Eltern in den Tempel gebracht. Er wird beschnitten und als Erstgeburt durch ein Opfer ausgelöst. Damit wird das Gesetz des Mose erfüllt. Jesus ist ein Jude. Soweit ist all dies ganz normal. Doch dann begegnen der jungen Familie ein Mann und eine Frau, die vom Geist Gottes erfüllt sind und in Jesus viel mehr sehen als nur das niedliche kleine Baby. Wie die Hirten und Weisen sehen sie in Jesus Gott am Werk. Simeon nimmt das Kind auf seine Arme und stimmt einen Lobpreis Gottes an. Er kann den Heilsbringer sehen. Er wird seinem Volk Ehre machen und ein Licht für die Völker sein. Durch ihn werden sie von Gottes Licht erfüllt werden. Und als sich Maria und Josef noch wundern und den Segen von Simeon empfangen, tritt die betagte Prophetin Hanna herzu. Sie stimmt ein in den Lobpreis Gottes und spricht von Jesus zu allen, die auf Erlösung warten. Und als diese Sternstunde des Aufleuchtens der Besonderheit Jesu vorbei ist, kehrt die Familie heim und das Leben geht in gewohnten Bahnen weiter. Doch die Gnade Gottes ist mit ihnen und wächst in Jesus. Wie lesen und verstehen wir diese Episode? Als einen wundersamen Bericht? Oder als ein nach der Weihnachtsgeschichte erneutes Angebot, mit Simeon und Hanna uns vertrauensvoll auf Gott einzulassen und im Glauben mehr zu sehen, als was vor Augen ist und sich am heilsbringenden Wirken Gottes in der Welt zu freuen. Jesus ist der Heilsbringer, das Licht Gottes. Er ist der verheißene Messias (hebräisch). Er ist der Christus (= Messias auf griechisch). Der Stern der Gotteshuld wandert nun mit uns durch die Finsternisse der Welt. Wir können wie Simeon zum Frieden finden, weil unsere Augen den Heiland gesehen haben. Gott wird seine Verheißungen erfüllen und sein Wort wahr machen. Die Widrigkeiten dieser Welt werden IHN nicht daran hindern können. Mit diesem Trost können wir in unsere Welt und unseren Alltag zurückkehren und gewiss sein, die Gnade Gottes wächst in Jesus Christus.

Fürbittengebet

Ewiger Gott, du bist zu uns gekommen.

Im Kind in der Krippe sehen wir deine Gegenwart.

Wir bitten dich für die Kinder, für alle Kleinen und Verletzlichen,

für die Schwachen und Hilfsbedürftigen. Schütze sie.

Im Kind in der Krippe sehen wir den wahren Frieden.

Wir bitten dich für die Menschen, die unter Gewalt und Krieg, Streit und Unfrieden leiden,

für alle die, dem Hass folgen und andere bedrohen,

für die, die nicht zum Frieden finden und für die, die es anderen unmöglich machen,

für alle die Macht haben, das Morden und Hetzen, das Lügen und Zwietracht säen zu beenden.

Vollende den Frieden in unseren Tagen.

Im Kind in der Krippe hören wir deinen Trost.

Wir bitten dich für die, deren Klagen die Welt erfüllt,

für alle, die unter der Pandemie leiden,

für die in ihrer Existenz bedrohten,

für die Kranken, deren Schmerzen nicht gestillt werden,

für die Angehörigen, die sich sorgen,

für die Trauernden, deren Weinen in der Nacht laut wird.

Beende die Not, beende diese Pandemie und mache alles neu.

Im Kind in der Krippe hören wir deinen Atem.

Wir bitten dich für deine Schöpfung

für die Tiere, von denen wir leben,

für Wasser und Luft, für unseren wunderbaren Planeten.

Heile die Wunden, die wir deiner Schöpfung zufügen.

Die Engel verkündigen die große Freude,

die mit dem Kind in der Krippe allem Volk widerfährt.

Wir bitten dich für alle, die dein Wort verkündigen,

für die Predigerinnen und Prediger in aller Welt,

für unsere Gemeinde hier in …

Begeistere für dein Wort alle, die sich vom Kind in der Krippe anrühren lassen.

Großer Gott, du bist zu uns gekommen.

Wir bitten dich: Mit deinem Atem und der Schönheit des Kindes in der Krippe,

segne uns und alle, die uns anvertraut sind,

heute und alle Tage, die kommen.

Vater unser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Pfarrer Andreas Marosi, Stadtkirchgemeinde Zwickau und für besondere Aufgaben im Kirchenbezirk Zwickau

Foto: Bornkinnel im Dom St. Marien Zwickau

Zum Christfest wird der Altar mit dem Bornkinn’l geschmückt (etwa um 1520 entstanden).