Andacht für Himmelfahrt, 21.05.2020
20. Mai 2020
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Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Lied
Was ist Himmel? Höhe, Weite, weiße Wolken unter Blau, ferne Welten, Satelliten, das was ich im Fernrohr schau.
Was ist Himmel? Um und in uns, Gott des Schöpfers Gegenwart, ohne Anfang, ohne Ende, es gibt nichts, was ausgespart.
(Singt von Hoffnung 19)
Gebet
Du zeigst uns den Himmel,
Christus, du Auferstandener.
Du bist der Himmel.
Wohne in unseren Herzen,
damit deine Liebe uns verwandelt,
in Menschen mit Weite und Zuversicht.
Amen
Bibelwort
Das Himmelreich ist mitten unter euch im Anbrechen (Lk 17,20)
Impuls
Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Tage gibt es zarte Öffnungen hin zu einem Leben, wie wir es schätzen und lieben.
Einander zu begegnen, bleibt noch mit Hürden verbunden und doch atmet mancher auf…
…und sieht wieder mehr vom Himmel.
Himmelfahrt...
Leichtigkeit, Luft, Weite, Freiheit…
Das verbindet sich mit Himmel.
Jesus hat schon zu seinen irdischen Zeiten den Himmel spürbar gemacht.
Und nun : Aufgefahren in den Himmel.
Martin Luther sagt: ... hüt dich ja zu denken, er sei nun weit weg von uns.
Im Gegenteil: Als er auf Erden war, war er uns zu fern, jetzt ist er uns nah!
Wo ist er also?
Hier bei uns ist er, und er hat sich darum in den Himmel gesetzt, damit er nahe bei uns sei.
Die Himmelfahrt Christi, sie ist die nächste Etappe der Geschichte Gottes mit uns.
An Karfreitag ist unser Leid aufgefangen im Kreuz, Jesus stirbt in die Arme Gottes hinein;
an Ostern leuchtet das Licht des Lebens auch für uns, grenzenlose Weite;
Himmelfahrt: Jesus ist bei Gott und somit überall und an Pfingsten wird seine Energie zu unserer.
Er selbst ist in einer großen Weite und Leichtigkeit unter uns.
In ihm, mit ihm ist all das, was wir so nötig brauchen in diesen Tagen.
Aufgefahren in den Himmel,
das meint nicht Ferne sondern höchste Gegenwärtigkeit, Wirksamkeit und Zeitgleichheit.
Und wirklich: Mit Jesus werden wir Augenblicke erleben, in denen wir den Himmel offen sehen.
Das Schwere wird leichter, Gott atmet in uns Weite und Liebe.
Unser kleines Ich wird nicht mehr nur von Sorgen und Unsicherheiten geprägt,
wir fühlen uns getragen,
wissen uns als wichtigen Teil der Gemeinde Jesu auf Erden.
Welche Leichtigkeit!
Welche Entlastung!
Welche Weite!
Natürlich, wir wünschen uns eine Welt ohne Leid.
Doch die Hoffnung auf eine Welt ohne Leid setzt auf einen Gott,
der sich dem Leid widmet,
das Leid zu seiner Sache macht und es so überwindet.
Und so kommt er uns nah.
Es muss nicht immer eitel Sonnenschein sein,
um Christus zu spüren;
oft sind es gerade die Momente, an denen unser Horizont klein ist,
in denen Christus uns die Nebelwand auseinanderreißt und uns den Himmel zeigt.
Das, was uns die Bibel mit Himmelfahrt sagt,
könnte eine Tankstelle für diese Zeit werden:
Auch wenn die Zeiten unsicher sind, deine, meine Geschichte ist eingebettet in die größere Geschichte Gottes.
Himmelfahrt heißt: Dem, was ist, nicht das letzte Wort lassen.
Innerlich die Tür zum Himmel offen halten.
Mit Einfällen für die Zukunft rechnen.
Das brauchen wir in diesen unübersichtlichen Tagen.
Haltet euch den Blick zum Himmel offen!
Amen
Fürbittengebet
Jesus Christus, Herr des Himmels und der Erde,
deine Liebe hält uns fest, wenn wir wanken.
Deine Treue macht uns Mut, wenn wir verzweifeln.
Dein Atem belebt uns, wenn wir traurig sind.
Jesus Christus, Herr des Himmels und der Erde,
ermutige alle, die sich um geliebte Menschen sorgen.
Stärke die, denen die gegenwärtige Situation die Luft zum Atmen nimmt,
Sei denen nahe, die erschöpft sind, alle die, die traurig sind.
Jesus Christus, Herr des Himmels und der Erde,
schenke deine himmlische Weisheit in die Herzen und Gedanken jener, die in diesen Tagen zu entscheiden haben, wie wir miteinander leben sollen.
Hilf uns allen, füreinander zu sorgen.
Und schenke uns die Einsicht, für deine wunderbare Schöpfung endlich mehr Verantwortung zu übernehmen.
Jesus Christus, Herr des Himmels und der Erde,
öffne unsere Augen für deine Liebe, für deine Wunder, für deine Werke.
Schenke uns in diesen Tagen den weiten Horizont.
Segne uns.
Amen
Vater unser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
Pfarrerin Anke Indorf, Hohenstein-Ernstthal
Foto: Orgel in der Christophori-Kirche Hohenstein-Ernstthal