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Andacht zum 4. Advent, 20. Dezember 2020


18. Dezember 2020

Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

Freuet euch in dem HERRN allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!  Der HERR ist nahe!     (Phil. 4,4+5)

O komm, o komm, Du Morgenstern,  lass uns Dich schauen,  unsern Herrn.  Vertreib das Dunkel  unsrer Nacht / durch Deines klaren Lichtes Pracht.  Freut euch, freut euch, der HERR ist nah. Freut euch und singt Halleluja!

O komm, Du Sohn aus Davids Stamm, Du Friedensbringer, Osterlamm.  Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei / und von des Bösen Tyrannei.  Freut euch, freut euch, der HERR ist nah. Freut euch und singt Halleluja!

O komm, o Herr, bleib bis ans End‘, bis dass uns nichts mehr von Dir trennt,  bis Dich, wie es Dein Wort verheißt, der Freien Lied ohn‘ Ende preist.  Freut euch, freut euch, der HERR ist nah. Freut euch und singt Halleluja!

                                                                       (Evangelisches Gesangbuch  Nr.19)

Aus Psalm 102

HERR, höre mein Gebet

und lass mein Schreien zu dir kommen!

     Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, /

     neige deine Ohren zu mir;

     wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!

Die Stunde ist gekommen, dass die Heiden den Namen des HERRN fürchten

und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit.

     Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen

     und verschmäht ihr Gebet nicht.

Denn er schaut von seiner heiligen Höhe,

der HERR sieht vom Himmel auf die Erde,

     dass er das Seufzen der Gefangenen höre

     und losmache die Kinder des Todes,

dass sie in Zion verkünden den Namen des HERRN

und sein Lob in Jerusalem,

     wenn die Völker zusammenkommen

     und die Königreiche, dem HERRN zu dienen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,   wie im Anfang so auch jetzt und allezeit  und in Ewigkeit.  Amen.

Gebet

Ewiger Gott, lieber Vater im Himmel.

Du erhebst die Niedrigen.  Die tief unten sind, verachtest Du nicht, sondern richtest sie auf.  Die Jungfrau Maria hast Du zur Mutter Deines Sohnes Jesus Christus erwählt.  Lass ihre Freude auch in unseren Herzen einziehen, damit wir mit ihr jubeln und Deine Barmherzigkeit  preisen durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert – jetzt und in Ewigkeit.  Amen.

Bibel  –  die Brieflesung  (Philipper 4,4-7)

4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

5 Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!

6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Bibel  –  das Evangelium  (Lukas 1,26-38)

Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,  zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.

Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!  Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?  Und der Engel sprach zu ihr:  „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.  Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.  Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“

Da sprach Maria zu dem Engel:  „Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?“

Der Engel antwortete und sprach zu ihr:  „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.  Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.  Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“

Maria aber sprach:  „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“   Und der Engel schied von ihr.

Impuls

Liebe Schwestern und Brüder;  liebe Leser!

Der vierte Adventssonntag ist in der Evangelischen Kirche der Marien-Sonntag. Im Zentrum steht die Begegnung des Erzengels Gabriel mit dieser jungen Frau.  Er überbrachte eine Botschaft, die für Maria wie für uns „unglaublich“ klingt:  Du wirst schwanger werden – nicht durch einen Mann, sondern durch die göttliche Kraft des Heiligen Geistes.  So fragt denn Maria auch:  „Wie soll das zugehen?“  Aber der Engel Gabriel redet unbeirrt weiter.  Es scheint, dass er von diesem Plan Gottes total begeistert ist:  Eine Schwangerschaft ohne den Beischlaf eines Mannes, aber dafür durch die vollmächtige und wunderbare Beihilfe Gottes!  Hinter diesem Plan steckt eine besondere Absicht:  „Das Heilige, das geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden.“  Was Maria von all dem verstanden hat, wissen wir nicht.  Dies eine aber gewiss:  Hier ist Gott selbst am  Werk.  Und was ER vorhat, betrifft Maria als ganze Person.  Sie gibt sich dem Plan hin und willigt ein:  „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie Du gesagt hast.“  Maria ist der Botschaft gehorsam, die von Gott kommt.  Sie interpretiert nicht, legt nichts aus und nichts hinein.  Sie nimmt das Wort des Himmelsboten in sich auf.  Und so wird Gottes Wort Mensch.

     Wie  ist das bei uns mit dem Gehorsam?  Hat Gottes Wort eine Chance, in unserer Zeit Gestalt anzunehmen, damit andere Menschen auf seine Kraft und Schönheit aufmerksam werden?  Hat Gottes Wort eine Chance,  so ein offenes Herz zu finden wie bei Maria?  Hat Gott eine Chance, zur Welt zu kommen – durch uns, weil wir uns IHM öffnen?  Ich wünsche uns neu den Mut, Gottes Worten offen und gehorsam  zu begegnen, damit  an diesem Weihnachten Menschen zu Gott finden, die ihn bisher nur vom  Hörensagen kannten.  Der Friede Gottes, der größer ist als unser Verstehen, gebe unserem Leben einen festen Halt in Jesus Christus, dem HERRN.   Amen.

Fürbitten

Lieber Vater im Himmel.  Bitte lass es Weihnachten in uns  werden, damit  wir einstimmen in das Lob der Engel und Deinem Wort vertrauen, so wie Maria es tat.  Wir bitten Dich: HERR, erbarme Dich.

Lass es Weihnachten werden für die Kranken und die Einsamen, für die Verbitterten und die in Not Geratenen.  Wir bitten: HERR, erbarme Dich.

Herr, lass es Weihnachten werden für alle, die anderen beistehen und ihnen  helfen.  Gib ihnen täglich die  Kraft, die sie brauchen.  HERR, erbarme Dich.

Lass es Weihnachten werden für uns und die  ganze Welt;  bringe uns Deinen Frieden!   Wir bitten Dich: HERR, erbarme Dich.

Vater  unser  im  Himmel, geheiligt werde Dein Name! Dein Reich komme; Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.     Amen.

HERR,  segne und behüte uns,  Du allmächtiger und barmherziger Gott;

Du Vater, Sohn und Heiliger Geist.  Gib uns Deinen Frieden.  Amen. (Pfarrer Michael Schünke, Versöhnungskirchgemeinde Planitz