Nachrichten

Andacht für den Sonntag Rogate 2020, 17. Mai 2020


15. Mai 2020

 

Bitte nutzen Sie unser Angebot zur Andacht zu Hause. Sie dürfen diese Andachten zu Hause feiern, auch kopieren, verschenken, weiterverbreiten! Bitte nutzen Sie unser Angebot zur Andacht zu Hause. Sie dürfen diese Andachten zu Hause feiern, auch kopieren, verschenken, weiterverbreiten!

Eröffnung:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Lied: EG 408
1 Meinem Gott gehört die Welt, meinem Gott das Himmelszelt,
ihm gehört der Raum, die Zeit, sein ist auch die Ewigkeit.
2Und sein Eigen bin auch ich. Gottes Hände halten mich,
gleich dem Sternlein in der Bahn; keins fällt je aus Gottes Plan.
3Wo ich bin, hält Gott die Wacht, führt und schirmt mich Tag und Nacht;
Über Bitten und Verstehn muß sein Wille mir geschehn.
5Lieber Gott du bist so groß, und ich lieg in deinem Schoß, wie im
Mutterschoß ein Kind; Liebe deckt und birgt mich lind.

Psalm 95, 1-7
Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken
und jauchzen dem Hort unseres Heils!
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen
und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der Herr ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter.
Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat’s gemacht,
und seine Hände haben das Trockene bereitet.
Kommt, lasst uns anbeten und knien
und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott
und wir das Volk seiner Weide und Schafe in seiner Hand.
Amen

Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte
von mir wendet. Psalm 66,20

Impuls
Welche Tiefe steckt in diesen Worten des Psalmbeters! Er ist um seine Gotteserfahrung zu beneiden. Gott hat sein Gebet gehört und erhört! Und diese ganz persönliche Erfahrung des Glaubens quillt nun in diesen Worten aus ihm heraus.
Ich denke vor diesem Wort über meinen, bzw. unseren Alltag nach. Was hören wir nicht alles den ganzen Tag lang! Wie viele Informationen strömen täglich und ununterbrochen auf uns ein! Es ist ein Schutzmechanismus, wenn wir all diese Informationen filtern. Wenn wir nur bestimmte Dinge hören, andere ungehört an uns vorüber gehen. Manchmal klingt auch noch eine besondere Situation nach, eine neue Herausforderung wartet schon, die Gedanken bewegen sich ziellos dazwischen. Und es gibt Momente in unserem Leben, da möchten wir einfach nichts mehr hören. Auch weil wir nichts mehr aufnehmen können. Ganz anderes ist die Situation, wenn wir Redebedarf haben. Wenn uns etwas auf der Zunge brennt und wir es unbedingt gleich weitererzählen möchten. Ein besonderes Anliegen, eine bestimmte Erfahrung, die wir gerade jetzt, unaufschiebbar mit einem anderen Menschen teilen möchten. Wir hoffen unser Gegenüber kann sich mit uns freuen, unsere Sorge verstehen, weiß unsere Information zu schätzen. Aber wir haben den Eindruck unser Reden kommt nicht an. Der andere ist mit seinen eigenen Gedanken zu sehr beschäftigt. Eine Rückfrage bringt es ans Licht, das er nicht zugehört hat!
Dann sind wir traurig, auch verletzt, und das zu Recht! Unter uns Menschen besteht dann die Gefahr, dass es zu längeren Störungen in der Kommunikation und in der Gemeinschaft führen kann. Ich bin überzeugt, dass jeder unter uns das schon mal so oder ähnlich ganz persönlich erlebt hat.
Am Sonntag Rogate (Betet), stellt uns der Beter des 66.Psalm seine Gottes- und Lebenserfahrung dagegen. Was auch unter Menschen geschieht, wo auch immer die Kommunikation ins Stocken gerät: Gott ist ein treuer Zuhörer! Selbst wenn ich mich wiederhole, so hat er zugesagt zu hören. Der Beter des Psalms hat das erlebt, ganz persönlich. Sie und ich haben das schon erlebt, und hoffentlich auch ganz bewußt registriert. Lassen wir uns, geprägt von solchen Erfahrungen einladen das Gespräch mit Gott neu zu suchen. Die Hände zu falten und uns zu erinnern: ER hört mich.
Amen

Fürbitte:
Vater im Himmel! Oft haben wir den Eindruck du bist weit weg. So weit, dass wir dich manchmal vergessen. Dann plagen wir uns durch unsere Tage, mühen uns mit den alltäglichen Aufgaben.
Darüber aber steht deine Zusage und Einladung, dass wir mit dir reden dürfen. Dein Versprechen, dass du uns hörst. Auch dort, wo uns sonst niemand mehr zuhören mag. Und dort, wo gar niemand ist, der uns zuhören könnte. Selbst das Gebet in der Stille bleibt dir nicht verborgen.
Wir danken dir für diese wunderbare Zusage und bitten dich: Hilf uns daran immer wieder zu denken. Stelle uns Menschen zu Seite und schenke uns Gemeinschaft, in der wir stets an dich und deine Vatergüte erinnert werden.

Vater unser
im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen
Und so segne dich der Allmächtige und Barmherzige Gott.
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Pfarrer Joachim Escher, Langenbernsdorf

 

Foto: St. Nikolai Langenbernsdorf

Beteiligen Sie sich an der Diskussion