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Andacht für den Epiphaniastag, 6. Januar 2021


4. Januar 2021

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Andacht für Epiphanias – 06.01.2021

Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied EG 71 O König aller Ehren

1. O König aller Ehren, / Herr Jesu, Davids Sohn, / dein Reich soll ewig währen, / im Himmel ist dein Thron; / hilf, dass allhier auf Erden / den Menschen weit und breit / dein Reich bekannt mög werden / zur Seelen Seligkeit.

2. Von deinem Reich auch zeugen / die Leut aus Morgenland; / die Knie sie vor dir beugen, / weil du ihn’ bist bekannt. / Der neu Stern auf dich weiset, / dazu das göttlich Wort. / Drum man zu Recht dich preiset, / dass du bist unser Hort.

Evangelium bei Matthäus im 2. Kapitel

1Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.

3Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Mi 5,1): 6»Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«

7Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Impuls

Ich wurde gewarnt und wusste genau, an welcher Kreuzung Veith nach Hause will. Veith kennt die Wege seiner Gegend und möchte gern eher abbiegen, aber unsere Runde ging für ein paar Tage weiter. Wir sind als Familie mit Veith, dem Altmärkischen Kaltblutpferd, ein gutes Team geworden. Treu hat er unseren Planwagen gezogen.

Hufgetrappel, Kommen und Gehen im Jerusalemer Königspalast und in einer ärmlichen Behausung in Bethlehem. Die weitgereisten Magier suchen im Palast und finden den Christus in Bethlehem, weil sie sich von einem Stern ziehen lassen. Die Männer hatten sich angemessene Geschenke geschnappt und sich aufgemacht. In der äußeren Bewegung vollziehen sie einen inneren Weg. Sie finden Christus, beten das Kindlein an und wenden sich wieder ihrem Alltag zu. Als Christinnen und Christen sind wir Pendler. Wir pendeln zwischen der Sammlung um Christus, das fleischgewordene Wort Gottes, und der Sendung in unsere Lebenswelt. Es ist kein Zufall, dass viele Geschichten der Bibel Weggeschichten sind. Äußerlich-Körperliches ist keine Nebensache. Auch unser Körper hat ein Gedächtnis. Der Mensch sei, so wird behauptet, ein Gewohnheitstier, wie Veith. Wir haben unsere Wege und Gewohnheiten. Manche Gewohnheiten wirken sich negativ aus, zahlreiche Neujahrsvorsätze beißen sich daran die Zähne aus. Aber nicht alle Gewohnheiten sind schlecht. Nach der Heiligen Messe am Sonntag traf ich einen katholischen Glaubensbruder. Wir waren kurz im Gespräch über unsere gegenwärtigen pandemiebedingten Lebensverhältnisse. Was wohl werden wird, wenn wir – so Gott will – in ein paar Monaten wieder Begegnungen in der Gemeinde haben können? Werden sich Lebensgewohnheiten umgestellt haben? Werden wir von der Lockdown-Couch gelockt?

Scharre ich mit den Hufen, nicht ungeduldig, aber in der Erwartung mich und andere zu bewegen? Bin ich noch auf der Suche nach Christus wie die Sterndeuter? Bin ich noch Pendler/in zwischen Sammlung und Sendung, auch wenn das gerade schwieriger ist als sonst?

Gebet

Lebendiger Gott, Menschen unserer Zeit haben den Mond betreten und streben nach fernen Sternen. Wir danken dir, dass du in einem Kind deinen Fuß auf unsere Erde gesetzt hast. Seitdem wohnst du mitten unter uns. Wir loben und preisen dich, dass du als Licht in unser Leben gekommen bist.

Lied EG 71

6. Du wollst in mir entzünden / dein Wort, den schönen Stern, / dass falsche Lehr und Sünden / sein meinem Herzen fern. / Hilf, dass ich dich erkenne / und mit der Christenheit / dich meinen König nenne / jetzt und in Ewigkeit.

Vater unser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen (mit Jesaja 60,1)

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!

So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Pfarrer Frank Nötzold, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Ernstthal-Wüstenbrand

Foto: „Veith“ (Pfr. F. Nötzold)